Übersetzung Sprechblase: Lieber Professorino, selbstverständlich braucht es drastische und kühne Signale.
Alle Zeichen stehen jedoch auf Sturm, der Himmel hat sich längst nicht nur am Horizont verfinstert. Berlusconi sitzt in mehreren Klemmen gleichzeitig. Italien muss ein starkes Zeichen setzen, die EU verlangt ein regelrechtes Gelöbnis, das dem wuchernden Haushaltsdefizit Einhalt gebieten soll. Das eilig geschnürte Sparpaket vermag vielleicht die blankliegenden Nervenbündel der Finanzmärkte einigermaßen beruhigen, es bedeutet aber Ungemach für die amtierende Regierung in der Person von Silvio Berlusconi. Die schmerzhaften Einsparungen lassen sich nicht leicht kleinreden, das vermag auch der sonst so pomadige Redner Berlusconi nicht. Der schale Nachgeschmack bleibt. Den sparenden italienischen Familien wird in die Taschen gegriffen, während beispielsweise die Steuerflucht der Reichen nicht eingedämmt wird. Die Spitzengehälter der Politiker werden etwa keineswegs gekürzt. Nirgendwo verdient es sich in der Politik so gut wie in Italien.
Berlusconi hat sich gegen den sparenden Tremonti mit Zähnen und Klauen gewehrt, ein regelrechter Machtkampf, den er zähneknirschend verloren hat. Liebend gerne wäre der Regierungschef in die Offensive gegangen und hätte wie gewohnt zum x-ten Male die wirtschaftliche Schwäche des Landes nicht nur zerredet, sondern im selben Atemzug seine eigene Übergröße und Einzigartigkeit ausgelassen gefeiert. Denn Feiern, das kann er.
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