13.01.10
integrazione made in Italy (Europe)
Orangenrevolution oder die Revolte der Orangenplücker, allesamt aus Afrika, gestrandet im Süden Italiens und auf dem Weg nach Europa, in ein besseres Leben. Sie lehnen sich auf. Nicht etwa gegen die Bezahlung von 20 Euro pro Tag und Nase für das Orangenauflesen, weder gegen die Unterbringung in aufgelassenen Fabrikhallen und in selbst errichteten Kartonhütten, ohne hygienische Vorrichtungen (Toiletten Fehlanzeige, ein Wasserhahn für Hunderte), auch nicht gegen die harten Arbeitsbedingungen. Nein, das haben sie alles in Kauf genommen, sie wehrten sich gegen einen Angriff von Unbekannten, die auf sie geschossen hatten (man vermutet N'Dranghetisti, weil die Orangenpflücker den erpressten Anteil ihres Lohnes entweder überhaupt nicht oder nur teilweise abgegeben hatten). Es kam zu einer hitzigen Demonstration vor Ort, zu Sachbeschädigungen, im Gegenzug wurden sie von den Bewohnern des Ortes attackiert, glücklicherweise kam niemand ernsthaft zu Schaden. Dann kam der große Auftritt der Polizei, die wahrlich Mut und Stärke zeigte. Der Aufstand wurde erfolgreich niedergeknüppelt, Bagger haben die Fabrikhallen und Kartonhütten zermalmt, die Aufständischen wurden in ein Centro di accoglienza verfrachtet, in ein Flüchtlingsauffanglager. Dort sind sie für's Erste aufgefangen und werden höchstwarscheinlich zurückgeschickt um das nächste Schiff zu nehmen. Sie wissen, dass sie gebraucht werden in Europa, wer pflückt sie denn noch die Orangen, um diesen Preis.
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