12.06.09

Geben und Nehmen


Silvio hat es wieder gut gemacht, er hilft dem lybischen Diktator beim Vergessen. Die dunkle Kolonialzeit ist somit gelöscht, auch wenn Muammar in seinem unausweichlichen Hang zur Theatralik ein etwas desolates Foto von einem unerschütterlichen Widerstandskämpfer gegen das faschistische Italien breit auf seiner Brust trägt. Dies wahrscheinlich eingedenk der Leiden des lybischen Volkes, das er allerselbst zur Gänze und endgültig befreit haben will.
So viel zum Theater. Hinter den Kulissen bezahlt Italien 3,5 Mrd. Euro an Lybien, die in den Bau von Infrastrukturen fließen. Dafür wird der afrikanische Löwe das Kapital seines geliebten Volkes vornehmlich in Italien investieren, die Bauarbeiten gehen weitgehend an italienische Unternehmen, Italien erhält Öl und Gas und nicht zuletzt darf Italien jetzt Bootsflüchtlinge postwendend nach Lybien zurückschicken. Ertrinken ist ab sofort nur mehr in lybischen Hoheitsgewässern zulässig.

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