22.12.08

Willkommen an Bord, in ein bis zwei Jahren sind wir wieder draußen.

 

Welcome aboard or we'll be free again in one or two years' time/Benvenuta a bordo, tanto usciremo tra un o due anni
Die Rezessionswelle rollt gnadenlos über die Vereinigten Staaten von Amerika. ausgelöst von einer beipiellosen Immobilienblase, aufgeblähten Bankinstituten, einer schwindelerregenden Auslandsverschuldung mit dem Großgläubiger China und zu allem Überfluss noch verstärkt von einer stagnierenden Wirtschaftsleistung. Der Rest der Welt (aus amerikanischer Sicht) ist mit der wirtschaftlichen Supermacht engstens verzahnt, ein morgendliches amerikanisches Bauchdrücken, wächst sich bis zum Abend weltweit zu einem Magen- Darminfekt aus. Und so wartet Europa, zur Abwechslung in Not geeint, auf hereinbrechendes Unheil, das langsam vom Westen her heraufdämmert. Bangend schaut der Europäer senilen Auges auf die grassierende Massenarbeitslosigkeit in Amerika, zuckt gefasst erschrocken  beim Zusammenkrachen ganzer Bankinstitute; stellt konsterniert fest, dass schmucke Vorstädtchen, von schnellreichen Amerikanern aus dem Boden gestampft, jetzt verlassen vermodern und die ehemals stolzen Besitzer nun in Zeltstädten hausen müssen. Der Fahrstuhl nach unten ist in Amerika zum Bersten gefüllt. Das Herz des Europäers krampft sich hasenfüßig zusammen, angesichts dieser Tragik. Tragik??? Vermag amerikanischen Uroptimismus nicht zu brechen. Im Gegenteil: Ein Abstieg beflügelt, setzt frische Kräfte frei, die nach oben drängen, frei vom Ballast des Alten und offensichtlich Unnützen. Wer tief fällt, kann wieder hoch steigen, die Umkehrung einer europäischen Volksweisheit: Wer hoch fliegt, fällt tief.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

verquer

verquer
verquer